Künstler, Druckereien und Verlage der Ansichtskarten von Kloster Marienthal im Rheingau
Die ersten Ansichtskarten von Marienthal bis etwa 1901 wurden überwiegend von C.E. Kleebach in Eltville gedruckt, wobei weder die Person, noch die Druckerei anderweitig überliefert sind (siehe Adressbücher von Eltville aus den Jahren 1890, 1902 und 1906-08). Von 1897 stammt eine Karte mit der Kennzeichnung P. F. Kleebach. Möglicherweise handelt es sich um den im Eltviller Adressbuch von 1906-08 vermerkten Steindrucker Friedrich Kleebach, wohnhaft in der Holzstraße 8.
W. Ballmann Verlag, Schlangenbad
Dreibild-Lithokarte mit Klosteranlage, Hotel und Restauration Wilhelm Gietz sowie St. Antonius-Statue. Abgestempelt am 17.7.1899.
C. Bauer, Höchst
Von C. Bauer stammt die erste Ansichtskarte aus dem Jahr 1893 mit einer Abbildung der Klosteranlage als Stich. Dieses Druckverfahren kommt bei den späteren Ansichtskarten nicht mehr zu Anwendung. Von C. Bauer ist zumindest auch ein Andachtsbild von St. Franciscus v. Assisi als Lithodruck (Ebay 13.5.2012). Möglicherweise ist es der gleiche Künstler, der auch den Holzstich von „Rheineck“ um 1880 anfertigte (Gerold Rusch „Rheineck Ansichten aus zwei Jahrhunderten“ Nr. 66; kleine Ausgabe)
Rud. Bechtold & Comp. Wiesbaden (Verlag)
Farbige und schwarz/weiße Litho-Karten („Quotlibets“) mit Klosteranlage, Gnadenbild und Kreuzweg, postalisch gelaufen 1900 und 1901.
Carl v. d. Boogaart Verlag , Wiesbaden 304. bzw. Wiesbaden & München
Zwei verschiedene Lithografien von Marienthal abgestempelt am 17.6.1899 und am 10.10.1900 Auf einer Karte zusätzlich verschlungene Initialen HCD des Druckers oder Künstlers?
Valentin Brunk; Marienthal im Rheingau
Valentin Brunk war ein gelernter Buchbinder und stammte aus Gau-Bickelheim. Er hatte das Geschäft in Marienthal mit einem einfachen Tisch als Stand begonnen, wo er Devotionalien, wie kleine Bilder Rosenkränze und anderes an die Pilgergruppen verkaufte. Später erstellte das Kloster feste Stände und verpachtete diese an die Betreiber. Der Großvater verstarb früh, das Geschäft wurde von seiner Frau Katharina und danach von deren Sohn Jakob (+1968) weitergeführt. Danach, etwa ab 1960 übernahm dessen Tochter Hanne Fröhlich (+1995) den Stand.
Valentin Brunk verkaufte auch Ansichtskarten die in seinem Auftrag hergestellt und entsprechend gekennzeichnet waren. Auf den Karten findet sich der Herkunftshinweis Verlag Valentin Brunk Marienthal und später nach dessen Tod „Valentin Brunk Wwe.“. Vermutlich wurden besonders die frühen Litho-Karten von Kleebach in Eltville hergestellt, da sie in der Machart diesen ähneln.
Fischer (Attendorf?) Werra
Signierung findet sich auf der Bildseite der Lithokarte vom 14.06.1897. Es dürfte sich wohl um den Künstler handeln. Verlag und Druckangaben fehlen auf dieser Karte. Möglicherweise wurde sie von Kleebach gedruckt, da sie in ähnlicher Aufmachung wie die Litho-Karte vom 15.9.1896 ist.
C. F. Kleebach, Eltville am Rhein
Die ersten Ansichtskarten von Marienthal bis etwa 1901 wurden überwiegend von C.E. Kleebach in Eltville gedruckt, wobei weder die Person, noch die Druckerei anderweitig überliefert sind (siehe Adressbücher von Eltville aus den Jahren 1890, 1902 und 1906-08). Möglicherweise handelt es sich dabei um den im Eltviller Adressbuch von 1906-08 vermerkten Steindrucker Friedrich Kleebach, wohnhaft in der Holzstraße 8.
Philipp Krissel Marienthal Rheingau (Verlag)
Philipp Krissel (+ 1936) betrieb einen der Andenkenläden am Kloster Marienthal. Er wurde im Jahre 1849 in Pottum/Westerwald geboren. Er heiratete 1880 Magdalena Christ (1859-1916) aus Stephanshausen und lebte mit ihr in der Oberbachstraße (heute Fritz Jung). Philipp Krissel hatte in Mainz Kaufmann gelernt. Er hatte zwei Töchter: Elisabeth und Christine. Philipp Krissel starb am 1. oder 2. Januar 1936.
Die mit Verlag Ph. Krissel gekennzeichneten Ansichtskarten wurden offensichtlich von ihm in Auftrag gegeben. Vermutlich ließ er seine Karten bei C. E. Kleebach in Eltville drucken. Zumindest ist eine Litho-Karte von 1901 mit einem Hinweis auf diese Druckerei versehen.
Philipp Krissel und Magdalena Krissel, geb. Christ aus Stephanshausen (© Elisabeth Fleck)
Philipp Krissel vor seinem Andenkenladen am Kloster Marienthal. V.l.n r.: Frau Issinger; Christine Krissel; Philipp Krissel; Elisabeth Krissel. Frau Issinger betrieb ebenfalls einen Andenkenladen; ihre Schwester ist eine Frau Krämer. (© Elisabeth Fleck)
PhM ???
Möglicherweise Initialen von Philipp Krissel Marienthal. Jugendstil-Litho-Prägekarte mit eingeklebtem Bild der Klosteranlage. Poststempel 22.05.1906. Kennzeichen PhM im Kreis.
Weitere Jugendstilkarte mit grünem Schwan zusätzlich links unten mit H.S., vermutlich Initialen des Künstlers, gekennzeichnet.
W. Aug. Ostern (Verlag)
Auf farbiger 4-Bild Litho von Geisenheim vom 17.2.1897 auf Vorderseite mit Verlag W. Aug. Ostern signiert. Zusätzlich findet sich auf der Vorderseite die Angabe Kunstanstalt von W. Sommer, Berlin-Schöneberg, wo die Karte wohl gedruckt wurde.
Franz Schwemm, Nürnberg (Kunstanstalt)
Mondscheinkarte 1902
© Heinz-Dieter Molitor